Kungsleden

3. Etappe, 5. Tag, ca. 12.2 km

Langsamer angenehmer Anstieg um 8.30 Uhr (so früh!). An diesem Tag standen wir bereits um 06.30 Uhr auf, da wir nicht wieder so gestresst sein womlten, wie wir es bei der ersten Bootsfahrt waren.
Oben angekommen.
Vor dem Abstieg kamen wir zu einer Tafel, welche und informierte, dass wir innert knapp 2 Stunden bereits 2/3 des Weges zurückgelegt haben und viel zu früh dran sind. Wir überlegten uns, eine Pause zu machen, es begann aber leicht zu regnen, weshalb wir weitergingen. Wir riefen noch die Bootsführerin an und baten sie, uns um 14.30 Uhr abzuholen. Sie bestätigte und erklärte, dass wir uns bereits gegen 14.20 Uhr beim Steg einzufinden hätten, da der Bootsführer früh dran sein werde.
Ein steiler und langer Abstieg. Mir tun alle Menschen leid, welche den Weg in umgekehrter Richtung gehen, mit frisch aufgefülltem Gepäck mit Proviant für ca 4-5 Tage. So ein Gewicht, so eine Steigung.
Um ca 11.45 kamen wir bei der Hütte beim Bootssteg an und machten es und gemütlich. Kaffee gemixt mit heisser Schokolade. Tortillasfladen mit Erdnussbutter und Honig und (ranzige) Nussmischung. nach ungefähr einer Stunde traf eine weitere Person ein. Ein Schweizer aus Lausanne. Er wanderte aber nicht den Kungsleden, sondern das Gröna Band. In den letzten 6 Jahren habe er insgesamt 17000 km gewandert. Wie unterhielten uns während der ganzen Wartezeit, wobei wir ihm einen Kaffee und er uns einen Teebeutel offerierte. Gemeinsam begaben wir uns zum Bootssteg.
14.20 Uhr, kein Boot. 14.45 Uhr, kein Boot. Wir rufen also erneut an. Die Frau nimmt ab und reagiert etwas überrascht, dass das Boot nicht da ist und gibt an, den Bootsführer anzurufen und sich wieder zu melden. Als sie zurückruft erklärt sie, dass er geglaubt habe, es kämen Leute von Norden her und einfach angenommen habe, dass diese nicht gekommen seien. In 15 Minuten sei er da. Kurz darauf saust ein Boot mit extremer Geschwindigkeit über de See auf uns zu. Darin sitzt Björn, ein unglaublich netter Mann, der auch etwas Deutsch spricht, da er es in der Schule gelernt hatte. Es war ihm garnicht recht, uns vergessen zu haben und wollte uns dafür die gesamte Lagune zeigen. Er hatte während der ganzen fahrt kein Halstuch am und der Kragen seines Hemdes geöffnet, während uns ein eiskalter Wind entgegen wehte. Ich hätte fix sofort eine „Halscheri“ gehabt.
Abfahrt richtung Sarek. Ein eiskalter Wind wehte uns entgegen.
Kalt aber glücklich.
Ein Teil der Lagune ist so seicht, dass man, würde man ins Wasser langen, den Boden berühren könnte. Ausserdem wächst Gras (links) aus dem Boden. Der Bootsführer berührte mit dem Paddel der Boden, wodurch „Luftblasen“ aus dem Boden hervorquellten. Methangas. Dieses wird unter anderem in grossen Mengen im Baikalsee in Russland gespeichert, jedoch löst sich aufgrund der steigenden Temperaturen immer mehr Methangas vom Boden, was die Erderwärmung vorantreibt. No bueno.
Die offerierte Lagunen-Bootsrundfahrt änderte sich leicht, als der Schweizer aus Lausanne sich erkundigte, ob Björn ihm weiter oben zu einem Wanderwegstart fahren könne. Dies bestätigte der Bootsführer, wobei er ihm dies kostenlos anbot. Wir durften auch mitfahren und sahen viel von der Lagune. Wunderschön.
Am Schluss fuhr er uns fast bis zur STF-Hütte. Wir mussten lediglich noch einen Hügel hoch. Dort angekommen war die Rezeption geschlossen (zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr). Ich habe eine junge deutsche Frau angesprochen, um das WLan Passwort zu erhalten, weil ich es nirgends gesehen habe. Sie hat mir gesagt, dass es nur für Gäste der Hütte sei, sie sich ihres aber auch erschnorrt habe. Nachdem sie es mir gegeben hatte, erklärte sie mir, dass die Hütte voll ausgebucht sei und man draussen Zelten müsse. Für den nächsten Tag gebe es eine Warteliste, welche ab Morgen 8.00 Uhr gefüllt werde. Als die Rezeption wieder geöffnet hatte, bestätigte die Rezeptionistin alles vorgenannte. Auf Nachfrage gab sie an, dass noch ein Tisch für das Nachtessen offen sei, welchen wir sogleich reservierten. Was wir nicht bereut haben. Im Gegensatz zu Ammarnäs war das Essen unglaublich gut. Ich nahm wieder den Fisch, weil das Vegimenü Pilzrisotto war.
Dieses Essen hat uns so glücklich gemacht!!

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