Ein letztes Mal die Nichtwandernahrung geniessen. Frühstück in Kvikkjock.Wir haben draussen eine Gepäckwaage entdeckt. Nur begann diese bei 64 kg.Demzufolge war Chrigis (Döös) Rucksack ca. 17 kg schwer (meiner ca. 14 kg). 4.1 kg von Chrigis Rucksack ist das Zelt. Eine Frau ging im Moment des Wägens an uns vorbei und starrte auf die Gewichtsanzeige. Etwas später kam sie zurück und erkundigte sich bei Chrigi, wie schwer denn sein Rucksack sei, sie habe 80 kg gelesen und könne es kaum glauben.Der Beginn der 4. Etappe war etwas harzig. Nach der Einsamkeit der 3. Etappe, bei der man am Tag maximal sechs Leute antraf, waren es hier alle 10 Minuten gefühlt sechs Leute. Es fühlte sich an, wie die 5-Seen-Wanderung (iykyk). Wir waren beide mässig begeister und genossen den ersten Tag kaum. Einmal kam mir ein lauthals telefonierende Niederländer entgegen. Ich konnte es kaum glauben, dass der hier mitten in der Natur telefonierend durch den Wald stampft. Werde ich etwa zu einer Puristin? Das Mittagessen war dafür ein Highlight. Chips, Knäckebrot und heisse (und kalte) Schokolade. Dieses nahmen wir an einem See ein, an dessen gegenüberliegendem Ende man den Sarek sehen könnte. Aufgrund der tiefliegenden Wolken leider nicht sichtbar.Wasser schöpfen. An diesem Tag habe ich erstaunlich wenig Fotos gemacht.Ein okayer Zeltplatz mit einer kühlen Nacht. Hier bereits der nächste Morgen. 2. Tag der vierten Etappe und wir hofften (vergebens) auf weniger Menschen.Durch Rentiergehege..… und Flüsse.Gefolgt von einem schnurgeraden steilen Aufstieg. Bitter erinnere ich mich an die wunderbaren Schweizer zig-zag Wanderwegsaufstiege.Dafür wurden wir mit einer schönen Aussicht belohnt. Beim Abstieg entschied ich mich dann spontan dazu: a) eine spontane Pause zu machen b) über etwas unbekanntes zu stolpern, mit dem Kopf fast auf einen Stein aufzuschlagen und einen „purzelbaum“ zu machen c) wir wissen alle, es ist b.
Irgendwann bemerkten wir, dass wir es (nicht wie vorgesehen erst am Folgetag um 9.00 Uhr) auf das 17.15 Uhr Boot schaffen könnten, wenn wir Gas geben. Das Problem war, dass man (falls von der anderen Seite niemand kommt) mindestens 30 Minuten vor Abfahrt eine Fahne hissen muss. Ich bin in der ganzen Wanderung nicht mehr so schnell gegangen. Unterwegs haben wir noch ein Niederländisches Paar getroffen und überholt.
Wir schafften es, 16.46 Uhr, mithin eine Minute zu spät beim Bootssteg anzukommen. Sofort hissten wir die Flagge und hofften auf das Beste. Eigentlich waren wir davon ausgegangen, dass noch andere Leite, welche allenfalls vor uns losgewandert waren, dort sein würden und die Flagge gehisst hätten. Das Boot kam um 17.20 Uhr (mit einem Fahrgast von der anderen Seite) zeitgleich mit dem Niederländischen Paar am, welche es knapp noch aufs Boot schafften.
Von der vorangehenden Fahrt haben wir gelernt: Regenjacke und -hose auf jeden Fall anziehen. Ausserdem sonst noch alles was wärmt.Hier sieht man schon Skierfe (der Spitz). Endlich am Zeltplatz angekommen. Nach 19km noch 1km zu gehen zur Aktse Hütte. Dort haben wir vor der STF Hütte gezeltet (20 Franken pro Person pro Nacht, wir blieben zwei Nächte). gemeinsam mit etwa 15 weiteren Zelten und ungefähr 40 Leuten in der Hütte. Christian blieb im Zelt, ich besuchte die Sauna. Wir hatten immer noch Mühe mit den vielen Menschen, waren jedoch froh, unser Zelt einmal länger als eine Nacht stehen lassen zu können. Der entscheidende Vorteil war, dass die Hütte ein Shop hatte. Diese hatte aufgrund Saisonende „ausverkauf“. 2 Bier für 1. 2 Packungen gesalzene Erdbüsse für 1 und es gab sogar geriebenen Parmesan, welchen wir an beiden Abenden in unser Essen mischten. Luxus. In der Sauna lerne ich eine Schwedin, die im Berlin lebt und arbeitet sowie eine Schweizerin (erneut sus Lausanne) kennen. Sie erzählten mir, dass sie von der anderen Seite gekommen seien und in ein Schneegestöber gekommen seien. Nachdem wir bereits in der Nacht zuvor etwas gefröstelt hatten, wurde ich etwas nervös. Auf die folgenden Nächte war ich jedoch nicht vorbereitet.