Kungsleden

3. Etappen, 2. Tag, ca. 15 km

Der Tag begann mit Regen. Ich liess Döös noch etwas schlafen. Ich wusste, dass der Regen spätestens um 12.00 Uhr aufhören würde. Trotzdem wussten wir um 10.00 Uhr nicht mehr, was wir tun könnten, weshalb wir unser Zelt bei Regen abbauten und loswanderten. Nach ungefähr einer Stunde hörte der Regen zum Glück auf. Wir waren nicht wirklich nass. Alles gut.

Am morgen um 9.00 Uhr war eine überfahrt auf die Seite von der wir am Vortag gekommen waren und ich überhörte im Zelt sitzend zwei französisch sprechende Personen über unser Zelt reden. „Wow das ist ja riesig, aber toll, eine gute Marke.“ „ja, aber dieses Gewicht, stell dir vor, das musst du erst mal tragen“. Jep, 4.1 kg. Viel zu schwer eigentlich.

Wir haben entschieden, es langsamer anzugehen. Nachdem wir in vier Tagen ca. 91km gegangen waren, merkten wir, dass wir bei diesem Tempo viel zu früh in Abisko ankommen würden (falls wir es schaffen). Den Nachtzug habe ich nämlich erst auf den 17. September gebucht. Ausserdem schmerzte zwar mein Knie nicht mehr (whoop whoop), dafür haben meine Achillessehne(n, wobei eigentlich die linke viel stärker schmerzt) entschieden, dass sie jetzt mittels Schmerzen Aufmersamkeit erhalten wollen. Unten mehr dazu im Verletzungscorner.
Ein Idiot am Polarkreis. Auch ich war an dem Tag nicht superfit und dankbar, dass wir nur eine kurze Strecke gehen würden. Aber hej, Polarkreis überschritten.
Döös ging es etwas besser, jedoch hatte er keinen Hunger. Nicht einmal Chips, welche er sonst einatmet, wollte er. Schlimmer noch: das einzige, was er essen wollte waren Daim. Meine Lieblingsschokolade, von der ich dummerweise nur ein Zweierpack gekauft hatte und mir für den zweiten bis vierten Wandertag (jeweils ein halbes) aufgespart hatte. Natürlich gab ich ihm das Daim nicht. Man kann im Leben nicht alles haben und auch Liebe hat ihre Grenzen. (Natürlich habe ich sie ihm gegeben und nur einen kleinen Biss genommen. Jedoch war es wirklich hart).
Absolut unposiertes und spontanes Pausenfoto. Ausserdem wehte kein starker Wind und es herrschen 30 Grad im Schatten.
Eine kleine Rentierherde gespottet.
Nach dem Aufstieg folgt die Aussicht.
Ein weiterer Aufstieg. Mittlerweile bei starkem, kühlen Wind. Dem Reiseführer zufolge, sollte hier irgendwann eine windgeschützte Senke erscheinen.
Wir gingen weiter, fanden aber nichts. Auf meinem GPS erkannte ich, dass wir bereis einen Kilometer daran vorbeigegangen waren. Auf dem Weg hatten wir jedoch michts gesehen, was besagter Senke glich. Wir waren beide erschöpft (Döös krankheitsbedingt, ich einfach weil) und wollten nicht mehr weiter, da vor uns noch etwas weiter oben ein ca. 8km langes Hochplateau kommen würde und der Wind dort oben noch stärker sein würde. irgendwann fanden wir eine kleine Senke, in der wir unser Zelt aufstellten, wobei wir hofften, dass dieses sauteure Zelt den Wind aushalten würde (es hat, ich liebe dieses Zelt).
Znacht. Selber zusammegemixt. Hörnli mit Carbonarapulver. Wohl nicht vegetarisch.. habe die Fleischstückli Döös gegeben.. aber ja.

Verletzungscorner:

Achillessehnen. Nun getapt. Voltaren dran. Ibuprofen eingenommen. Schmerzen noch immer. Hatte gehofft, dass es nach dem Pausentag in Jäckvik weg wäre. Nope. (Präsens fünf Tage später: es tut noch immer weh. Am vierten Tag musste ich mehfach eine Pause machen, weil ich stechende Schnerzen hatte. Ich hoffe, keine Sehnenscheidenentzündung zu haben. Am fünften Tag hatte ich die Idee, die schmerzendere Sehne mit einem Verband einzubinden, weil ich den Verdacht habe, dass es (nicht nur) wegen Überbelastung, sondern auch wegen meiner Schuhe ist. Vorweg ich liebe diese Schuhe. Habe sie spontan während einer Wanderung nach Wetzikon in Uster gekauft, weil meine alten Schuhe zu schwer waren und das Fussgelenk vorne schmerzte (ja, ich habe immer etwas, es war aber nachdem wir in 2 Wochen 150 km gewandert haben, so als Rechtfertigung). Jedenfalls, diese Schuhe. Habe sie im 41 1/3 gekauft, weil man Wanderschuhe ja zu gross kaufen soll (habe Grösse 39), da die Füsse beim Wandern ja aufquillen. Nur habe ich nich bedacht, dass ich han diesem Tag bereits run 18 km gegangen und meine Füsse wohl schon aufgequollen waren, weshalb sie etwas gar gross sind. Sie haben hinten wie so einen knick, an welchem, vor allem mein kleinerer linke, Fuss ribscht. Ich hatte nun am fünften Tag die Idee, einen Verdand um das Fussgelenk zu wickeln, was wirklich geholfen hat. Jetzt ein Pausentag, mal schauen, ob es hilft.

3 Kommentare

  1. Superspannend, Euch auf dem Blog zu folgen. Ich wünsche Euch, dass Ihr trotz Beschwerden viiiiiiiiiele Augenblicke auf Eurer Wanderung geniessen könnt. Passt auf Euch auf und liebi Grüess
    StefanPapiSmigun

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  2. Cc Marie et Christian,
    Soulagées de voir que Döös se porte un peu mieux.
    Et nous espérons que tes médicaments soulagent un peu tes tendons d’Achille.
    Grand-maman à vu un reportage sur le nord de la Norvège. Il y pleut aussi beaucoup. Ils ont un dicton : il n’y a jamais de mauvais temps, il n’y a que de mauvais équipements! 😉
    Bisous des 2 et de Valérie qui ne sait comment t’envoyer des messages.

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