Kungsleden

4. Etappe, 4. Tag (respektive 5. Tag, falls man Skierfe mitzählt), ca. 14.7 km

Der Morgen danach. Beginn unschuldig mit viel Sonne. Unser Zelt ist noch sehr feucht, weshalb wir es etwas in der Sonne trocknen lassen wollen. Irgendwann setzt sogar Wind ein, welches unser Zelt trocken föhnt. Herrlich.
Abgeseheb von Restfrost..
… und gefrohrenem Wasser, erinnert nicht viel an die beissende Kälte der Nacht.
Auf gehts. Knapp 15 km trennen uns von Saltoluotka. Eine grössere STF-Unterkunft, mit Restaurant, fliessend Wasser und Wärme. Der Wind, für den wir, um das Zelt zu trocknen, dankbar waren, wird nun ekklig. Wir gehen auf einem ewig andauernden Hochplateau entlang, während uns der Wind direkt ins Gesicht weht. Ausserdem sind wieder enorm viele Leute unterwegs. Teilweise kommen uns Gruppen von 10 Leuten entgegen. Wir beneiden sie um den Rückenwind.
Die Wanderung hat neben dem Wind aber auch viel schönes. Entlang unseres Wandereegs geht ein mini grand canyon entlang, in dessen Tal ein Fluss fliesst. Wir beobachten viele Rentiere, welche unten Wasser trinken und einfach sind.
Ausserdem begegnen wir wieder einem roten Fluss. Diese haben wir bereits in der zweiten Etappe angetroffen. Die beiden Schweizerinnen aus der Wind- und Mausnacht haben uns damals erzählt, es sei wegen Mineralien so rot gefärbt. Sieht jedenfalls grossartig aus und kann man problemlos trinken.
Endlich haben wir das Ende des Windplateaus erreicht und sehen unten den See, den wir am nächsten Tag mit einer Fähre überqueren würden. An dieser Stelle ist der Kungsleden auch unterbrochen. Man muss nach der Fähre einen Bus nehmen und ca. 30 km gen Westen fahren, um dort den nördlichsten Teil des Kungsledens fortsetzen zu können.
Der Absieg war angenehm und nur teilweise steil. An einer Stelle gingen wir plötzlich durch einen Sandstrandmässogen Abschnitt. Nach einem kurzen Waldstück, erreichten wir Saltoluotka.
Ich habe vergessen, die Unterkunft (ich glaube eigentlich habe ich diese generell selten fotografiert) zu fotografieren. Sie war aber sehr schön. Dunkles Holz und lauschig. Als wir ankamen hatte es neben der Rezeption Saft. Dieser Saft findet man im nördlichen Teil des Kungsleden in fast jeder Hütte. Leider ist er teilweise leer. Er kann warm oder kalt sein. Ich glaube, es ist Cranberry-Saft. Jedenfalls konnten wir, während dem Einchecken erwas von diesem Saft trinken und es war ganz wunderbar.

Die Rezeptionistin erklärte uns, dass unser Zimmer keine Dusche hätte und wir in das nebenstehende Gebäude, in welchem au h die Sauna, der Trockenraum und die Gemeinschaftsküche war, gehen müssten, um zu duschen. Ausserdem enthielt unsere Reservation kein Frühstück. Das Nachtessen und das Frühstück könnten wir jedoch dazubuchen. Es gebe eine Washmaschine, nur koste es pro Waschgang 30 Franken. Falls wir eine Nacht länger bleiben wollte , gebe es nur noch Massenschläge. Nach diesen Informationen war ich etwas genervt. Chrigi und ich hatten im Vorfeld entschieden, uns etwas zu gönnen und hatten ein Zweierzimmer für 210 Franken gebucht. Ich hatte dabei angenommen, dass das Frühstück inklusive sei und wir eine eigene Dusche haben würden. Wir entschieden uns, nur die eine Nacht zu bleiben und am nächsten Tag einfach weiterzuwandern, da wir in guter körperlicher Verfassung waren und keine Lust darauf hatten, ein Zimmer mit anderen Leuten zu teilen. Wir haben das – gesundheits- und geruchstechnisch bedingt – auf der ganzen Wanderung nie gemacht.

Als wir jedoch unser Zimmer betraten, war mein Ärger weg. Es war ein wunderschönes kleines Zimmer mit einem Doppelbett. Noch besser, es hatte ein eigenes Badezimmer MIT Dusche. Die Frau an der Rezeption hatte sich geirrt. Wir waren beide froh, diesen Zimmer gewählt zu haben und verdrängten den Preis und freuten und auf das bevorstehende Abendessen (welches wir natürlich wie auch das Frühstück gebuchht haben).
Im Ecken des Zimmers gab es einen kleinen Schreibtisch mit Blick auf den See und die Berge. Leider hatte es um das Haus herum ein Baugerüst, welches den Blick etwas verdeckte. Das Baugerüst würde ausserdem in dieser stürmischen Nacht wegen des starken Windes ständig an die Aussenwand des Zimmers hämmern. Wir konnten aber beide problemlos schlafen.

Den Nachmittag verbrachte ich damit, von Hand unsere Wäsche zu waschen. Insbesondere undere Wandersocken, welche ich mindestens viermal eingeseift habe.

Die Unterkunft hatte im Nebenbegäude eine Sauna mit Aussicht. Ich war zweimal drinn und zweimal alleine. Was ich nicht bedacht habe war, dass teilweise Leute aussen vorbeigehen,
Die Treppe hoch, war unser Zimmer. Das waren die Wanderschuhe beim Einganbgsbereich.
Das Nachtessen war ein Büffet. Es gab Lartoffelstock, Lauch, Salat, Saibling, Brot und Butter. Den Saibling habe ich probiert, habe ihn jedoch Chrigi gegeben. Vor dem Essen haben die Mitarbeiter erklärt, dass dieser Fisch heute ein paar Kilometer entfehrnt gefischt worden sei. Chrigi und ich haben unsere Teller ordentlich gefüllt, ich traute mich jedoch micht, mehr auf den Teller zu tun. Ausserdem waren wir uns nicht sicher, ob man eine zweite Portion nehmen durfte. Wir waren in einem Nebenzimmer und sahen nicht, ob Leute ein zweites Mal schöpften. An unserem Tisch reso. In unserem Raum holte niemand Nachschlag, also trauten wir uns nicht.

Ich denke heute noch an das Essen, insbesondere den Lauch. Es tat so gut, einmal wieder etwas „richtiges“ zu essen, obwohl ich Ramen Noodles aus der Packung und den restlichen Wanderfood eigentlich nach wie vor ganz gerne mag.

Im Nachhinein erfuhren wir von einem Deutschen und einem Belgier, das man sehr wohl ein zweites Mal habe nehmen können. Sie hätten sich zwei- resp. dreimal den Teller wieder aufgefüllt. Der Belgier habe am Ende sogar das übrig gebliebene Brot genommen. Die Tatsache, dass wir nicht nachgeschöpft haben, ist etwas was wir beide – besonders aber Chrigi, insbesondere wegen dem Brot – bereuen.

Abgesehen davon, war es ein wunderbarer Abend. Zwar waren wir, als wir zum Nachtessen anstehen mussten und uns ein Tisch im Nebenzimmer zugewiesen wurde, an dem noch andere Leute sitzen würden, zunächst gar nicht begeistert. Es sass bereits ein Belgier dort und danach gesellten sich ein Schwedisches Paar mit einem Kleinkind (1.5 oder 2 jährig) zu uns. Ich war zu Beginn gat nicht in der Stimmung mit jemand anders als mit Chrigi zu sprechen, wir kamen jedoch ins Gespräch und es entstand eine inspirierende und lebhafte Runde. Wir haben viel gelacht, einander von unserer Wanderungen und von Wanderequippment erzählt und waren alle sichtlich von der überraschend angenehmen Tischgesellschaft angetan. Kurz nach dem Dessert „musste“ ich den Tisch verlassen, weil meine Eltern in der USA sind und freunde besucht haben, mit denen wir Videotelefoniert haben. Wir versbschiedeten uns von der Gruppe und bedankten uns für den Abend. Der Belgier, welcher über zwei Wochen alleine durch den Sarek gewandert war, erkundigte sich noch, ob wir seine kaum gebrauchte Gasflasche haben wollten, welche wir gerne annahmen.

Nach diesem Abend wollte ich googlen, was eine black Label Tent von Hilleberg ist und ob wir eines haben. Der Schwede und der Belgier sagten beide, dass wir – abgesehen vom Gewicht – ein vorzügliches Zelt hätten. Wir sprachen über Rucksackgewicht, wobei der Schwede erklärte, dass er teilweise 28 kg mitschleppe, auch weil er ein black label Tent habe. Der Belgier und er erklärten uns sodann, dass man auf dem Garmin in Reach (mein Satelitentracker) nachverfolgen könne, wo sich eine Person genau befinde. So hätte die Ehefrau des Belgiers, welche sich im Vorjahr den Knöchel gebrochen und deshalb nicht miteandern konnte, jeweils von zu Hause aus nachschauen konnte, wo er sich befinde. Ich will unbedingt herausfinden, wie das geht.

Ganz glücklich und vom Gespräch belebt zogen wir uns in unser Zimmer zurück. Jedoch nur kurz, ds wir noch im Hüttenladen einkaufen mussten. Ich wollte jedoch zunächst die „hiker Box“ mit Resten, welche andere Wandere zurücklassen anschauen, damit wir allenfalls nicht so viel einkaufen müssen. Das Foto ist von später, als Chrigi Postkarten schrieb.
In der Hikerbox fanden wir Haferflocken, Linsen und zwei Tütensuppen. In der Gemeinschaftsküche trafen wir wieder auf die drei älteren Frauen, welche den Kungsleden auch schon im Winter gemacht hatten. Entgegen meiner Annahme waren sie keine Belgierinnen, sondern Schweizerinnen aus der Romandie (Henf, Jura). Wir waren ganz glücklich einander wiederzusehen und Erfahrungen auszutauschen und freuten uns darauf, am kommenden Tag gemeinsam die Fähre zu nehmen.

Also mussten wir doch noch einiges einkaufen. Der Laden war, weil das Saisonende nahte nicht mwhr so gut befüllt und wir entschieden, nicht so viel Essen zu kaufen, damit wir weniger tragen müssen. Am nördlichsten Teil des Kungsleden hat nämlich jede zweite Hütte einen kleinen Laden. Diese Entscheidung, würde sich im Nachhinein als Fehler herausstellen.

4 Kommentare

  1. Ma douce, suis bien contente de vous savoir bien arrivés! Quand je lis tes aventures, je me dis une fois de plus combien la nourriture est importante! En Nouvelle-Zélande nous avions donné de nos réserve à une jeune femme qui avait été bloquée par la pluie qq jours dans une hutte (impossible de traverser les rivières en crue) et elle n’avait plus rien à manger…
    Gros bisous mom

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    1. Oui moi aussi. La nourriture était un peu un problème pendant la dernière etappe, pq il n‘y avais plus besucoup de nourriture dans les shops à cause du Fjällraven Classic et semblet-il beaucoup plus de gens que normalment sur le Kungsleden. Quelle chance cette femme avait, de vous rencontrer et que vous aviez asser de nourriture sur vous🤩🤩
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    1. Oh stimmt!! Aber es hat auch wirklich Eisenerz in diesen Bergen (scheinbar sind die auch teilweise magnetisch, weshalb man nur mit elektronischem Kompass navigieren sollte). Eventuell Rost?:))

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