Kleine (womöglich unregelmässige und sicherlich unvollständige) Updates von Unterwegs
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16 km

Nach einer frösteligen Nacht, gehen wir auf die zur Hütte gehörende Plumpsklos. Luxus. Dort hat es einen Thermometer. Um 9.00 Uhr 4 Grad Celsius, die Sonne scheint bereits, was hilft. Ausserdem ist die Tatsache, dass die Sonne heute scheint, besonders wichtig. Wir haben vor, den Kungsleden heute zu verlassen und einen Umweg nach Skierfe zu machen. Dieser wurde uns sowohl vom Internet, dem Reiseführer als auch sämtlichen uns aus dem Norden entgegenkommenden Personen empfohlen. Jedoch nur bei guter Witterung. Sonst sehe man nichts. 
Wir wandern mit leichtem Gepäck. Meines ist speziell leicht. Ich habe keines. Chrigi trägt ca 5kg. Ohne Rucksack merke ich, wie sich meine Ausdauer und meine Kraft verbrssert haben. Problemlos steigen wir auf diese Klippe. Über Geröll und steil bergauf. Herrlich. 
Hinten sieht man erneut den wunderschönen Sarek. 
Oben angekommen, bitten wir eine Schwedin, ein Foto von uns zu machen. Die Aussicht ist unglaublich. 





Als wir um ca. 15.00 Uhr beim Camping ankommen (und Bier kaufen, unter anderem, weil 2 für 1), ist es angenehm warm in der Sonne. 
Wir haben neben dem Bier noch drei verschiedene Schokoladensorten gekauft. Im Nachhinein hätte ich mehr kaufen müssen, weil zur zu späteren Zeitpunkten nur noch – wenn überhaupt – die Milchschokolade finden würden. 

Der Zeltplatz war am Nachmittag angenehm leer. Wir warteten angespannt auf das 5.00 Uhr Boot, welches viele Leute bringen könnte. Tatsächlich kamen noch einige Leute, jedoch weniger als am Vortag und kaum Zelter. 
Linseneintop mit 2 Päck geriebenem Parmesan und „Härdöpfelstock“-Pulver. Absolute empfehlung. Gegen Abend wurde es immer kühler. Als wir die Zähne putzen gingen frohr ich – trotz vorangehender Sauna – stark. Ganz schnell ging ich ins Zelt zurück, bis Chrigi meinen Name von aussen rief und sagte ich solle herauskommen.

Ich hatte gehofft, wir würden sie mitte September ganz im Norden sehen. Jetzt sahen wir sie bereits Anfang September. Was für ein Geschenk. 
Weder Chrigi noch ich hatten in den Hinmel geschaut. Jedoch hatte er auf dem Weg zurpcknins Zelt zwei Schwedinnen überhört, die etwas in der Art von „Aurora jo“ gesagt hätten, weshalb er hoch geschaut habe. Es folgte eine sehr kalte Nacht.
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4. Etappe, Tag 1 + 2, ca. 16.2 km und 20.6 km

Ein letztes Mal die Nichtwandernahrung geniessen. Frühstück in Kvikkjock. 
Wir haben draussen eine Gepäckwaage entdeckt. Nur begann diese bei 64 kg. 
Demzufolge war Chrigis (Döös) Rucksack ca. 17 kg schwer (meiner ca. 14 kg). 4.1 kg von Chrigis Rucksack ist das Zelt. Eine Frau ging im Moment des Wägens an uns vorbei und starrte auf die Gewichtsanzeige. Etwas später kam sie zurück und erkundigte sich bei Chrigi, wie schwer denn sein Rucksack sei, sie habe 80 kg gelesen und könne es kaum glauben. 
Der Beginn der 4. Etappe war etwas harzig. Nach der Einsamkeit der 3. Etappe, bei der man am Tag maximal sechs Leute antraf, waren es hier alle 10 Minuten gefühlt sechs Leute. Es fühlte sich an, wie die 5-Seen-Wanderung (iykyk). Wir waren beide mässig begeister und genossen den ersten Tag kaum. Einmal kam mir ein lauthals telefonierende Niederländer entgegen. Ich konnte es kaum glauben, dass der hier mitten in der Natur telefonierend durch den Wald stampft. Werde ich etwa zu einer Puristin? 
Das Mittagessen war dafür ein Highlight. Chips, Knäckebrot und heisse (und kalte) Schokolade. Dieses nahmen wir an einem See ein, an dessen gegenüberliegendem Ende man den Sarek sehen könnte. Aufgrund der tiefliegenden Wolken leider nicht sichtbar. 
Wasser schöpfen. An diesem Tag habe ich erstaunlich wenig Fotos gemacht. 
Ein okayer Zeltplatz mit einer kühlen Nacht. Hier bereits der nächste Morgen. 2. Tag der vierten Etappe und wir hofften (vergebens) auf weniger Menschen. 
Durch Rentiergehege.. 
… und Flüsse. 
Gefolgt von einem schnurgeraden steilen Aufstieg. Bitter erinnere ich mich an die wunderbaren Schweizer zig-zag Wanderwegsaufstiege. 
Dafür wurden wir mit einer schönen Aussicht belohnt. 
Beim Abstieg entschied ich mich dann spontan dazu:
a) eine spontane Pause zu machen
b) über etwas unbekanntes zu stolpern, mit dem Kopf fast auf einen Stein aufzuschlagen und einen „purzelbaum“ zu machen
c) wir wissen alle, es ist b.Irgendwann bemerkten wir, dass wir es (nicht wie vorgesehen erst am Folgetag um 9.00 Uhr) auf das 17.15 Uhr Boot schaffen könnten, wenn wir Gas geben. Das Problem war, dass man (falls von der anderen Seite niemand kommt) mindestens 30 Minuten vor Abfahrt eine Fahne hissen muss. Ich bin in der ganzen Wanderung nicht mehr so schnell gegangen. Unterwegs haben wir noch ein Niederländisches Paar getroffen und überholt.

Wir schafften es, 16.46 Uhr, mithin eine Minute zu spät beim Bootssteg anzukommen. Sofort hissten wir die Flagge und hofften auf das Beste. Eigentlich waren wir davon ausgegangen, dass noch andere Leite, welche allenfalls vor uns losgewandert waren, dort sein würden und die Flagge gehisst hätten. Das Boot kam um 17.20 Uhr (mit einem Fahrgast von der anderen Seite) zeitgleich mit dem Niederländischen Paar am, welche es knapp noch aufs Boot schafften.

Von der vorangehenden Fahrt haben wir gelernt: Regenjacke und -hose auf jeden Fall anziehen. Ausserdem sonst noch alles was wärmt. 
Hier sieht man schon Skierfe (der Spitz). 
Endlich am Zeltplatz angekommen. Nach 19km noch 1km zu gehen zur Aktse Hütte. Dort haben wir vor der STF Hütte gezeltet (20 Franken pro Person pro Nacht, wir blieben zwei Nächte). gemeinsam mit etwa 15 weiteren Zelten und ungefähr 40 Leuten in der Hütte. Christian blieb im Zelt, ich besuchte die Sauna. Wir hatten immer noch Mühe mit den vielen Menschen, waren jedoch froh, unser Zelt einmal länger als eine Nacht stehen lassen zu können. Der entscheidende Vorteil war, dass die Hütte ein Shop hatte. Diese hatte aufgrund Saisonende „ausverkauf“. 2 Bier für 1. 2 Packungen gesalzene Erdbüsse für 1 und es gab sogar geriebenen Parmesan, welchen wir an beiden Abenden in unser Essen mischten. Luxus.
In der Sauna lerne ich eine Schwedin, die im Berlin lebt und arbeitet sowie eine Schweizerin (erneut sus Lausanne) kennen. Sie erzählten mir, dass sie von der anderen Seite gekommen seien und in ein Schneegestöber gekommen seien. Nachdem wir bereits in der Nacht zuvor etwas gefröstelt hatten, wurde ich etwas nervös. Auf die folgenden Nächte war ich jedoch nicht vorbereitet.
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Wir sind heute in Saltoluotka angekomnen. Leider können wir nur eine Nacht bleiben, weil morgen alles ausgebucht ist resp. es nur noch Massenschläge gibt. Wir haben entschieden, da lieber weiterzuwandern und zu Zweit im Zelt zu sein. Ich glaube, wir haben es wieder einmal wettertechnisch gut getroffen, da draussen ein Fönsturm fegt. Der Nachteil ist, dass das Baugerüst der Aussenfassade pausenlos gegen die Zimmeraussenwand knallt.
Uns geht es beiden gut. Zeittechnisch bin ich leider nicht in der Lage, Beiträge zu verfassen. Diese werden spätestens ab dem 13. September folgen. Bis dahin weden wir weder Handy- noch Internetempfang werden, da die Strecke Saltoluotka – Abisko „no reception at all“ ist.
Nun, auf zu den letzten ca. 106 km.


Eine Bootsüberfahrt und eine 30km Busfahrt trennen uns vom Fortsetzungspunkt des Kungsleden. Nachtrag: Sind gerade nach der Bootsüberfahrz von Saltoluotka in den Bus gestiegen, da hat der Busfahrer erklärt, dass wir ca. 40min pause machen werden. Hier hat es Fika! Habe eine Kardamombulle genommen und Döös einen Apfelkuchen. Noch etwas süsses vor der Wildnis.

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3. Etappe, Tag 6, 0 km, Pause in Kvikkjok
Fragen die mir unterwegs eingefallen sind und die ich googeln wollte (ein paar konnte ich zuvor beantworten, gegoogelt habe ich noch nichts).
– wieso ist der Schlafsack morgens oben immer feucht (der Schweizer aus Lausanne hat dies beantwortet: Kondensation aus Der Luft und dem Atem)
– gibt es Zecken/giftige Schlangen in Nordschweden?
Wie lange ist der Kungsleden (ich weiss, es sind ca. 400km) und wie viele Höhenmeter macht man?
Und weitere, welche ich nachtragen werde, wenn sie mir einfallen.

Heute Morgen noch im Zelt. Blaubeersuppe und Kaffee zum Frühstück. 
Um 15.00 Uhr. Ein Viererzimmer nur für uns zwei. Ein Bett, sogar ohne Holzlatte am Fussende, wo Döös reinpasst. Bevor wir unser Zimmer beziehen konnten, trafen wir noch einmal auf das junge deutsche Paar, von dem die Frau mir das WLan Passwort gegeben hatte. Sie waren gen Süddn unterwegs und wir tauschten Erfahrungsberichte aus. Wir empfahlen ihnen den wunderschönen Zeltplatz am See vor Adolfström und sie informierten uns darüber, dass man die Plumpsklos der STF Hütten immer nutzen dürfe. Ausserdem gebe es jeweils am Eingang der Hütten gratis Saft. Ü 
In Schweden sind irgendwie immer die Abflüsse offen und wenn das Wasser abfliesst, gibt es jedesmal eine kleine Überschwemmung. Das war bereits in Stockholm so, als ich das Badezimmer unter Wasser setzte, als ich das Badewasser ablaufen liess – der Badezimmerteppich war durchtränkt. Heute Waschtag mit Waschmaschine und ich bin begeistert. 
Wie gesagt, ich posiere nie für Fotos. Alles reiner Zufall. 
Auch Döös gefällts. 
Unsere heutigen Pläne. 
Fika (Kaffe und Zimtschnecke) 
Gefolgt von Pommes. 
Gefolgt von mehr Fika. 
Am Abend kochten wir in der Gemeinschaftsküche rote Linsen gemischt mit Gemüsesuppe und Spinat/Kohl-Suppe (von meiner Tante). Es war so gut. Wir haben dabei zwei Leute kennengelernt, eine Niederländerin und einen Israeli (Shay). Beide waren super nett und kamen von Norden her. Wir sprachen fast bis elf Uhr Abends miteinander, während die Lobby um ums herum immer leerer wurde, da Wanderer generell früh zu Bett gehen. Am Ende waren nur noch Shay und ich dort und redeten über Ungetecjtigkeiten der Welt, Systemprobleme und effektiven Altruismus. Die nächsten zwei Wandertage dachte ich weiter über unser Gespräch nach.
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3. Etappe, 5. Tag, ca. 12.2 km

Langsamer angenehmer Anstieg um 8.30 Uhr (so früh!). An diesem Tag standen wir bereits um 06.30 Uhr auf, da wir nicht wieder so gestresst sein womlten, wie wir es bei der ersten Bootsfahrt waren. 
Oben angekommen. 
Vor dem Abstieg kamen wir zu einer Tafel, welche und informierte, dass wir innert knapp 2 Stunden bereits 2/3 des Weges zurückgelegt haben und viel zu früh dran sind. Wir überlegten uns, eine Pause zu machen, es begann aber leicht zu regnen, weshalb wir weitergingen. Wir riefen noch die Bootsführerin an und baten sie, uns um 14.30 Uhr abzuholen. Sie bestätigte und erklärte, dass wir uns bereits gegen 14.20 Uhr beim Steg einzufinden hätten, da der Bootsführer früh dran sein werde. 
Ein steiler und langer Abstieg. Mir tun alle Menschen leid, welche den Weg in umgekehrter Richtung gehen, mit frisch aufgefülltem Gepäck mit Proviant für ca 4-5 Tage. So ein Gewicht, so eine Steigung. 

Um ca 11.45 kamen wir bei der Hütte beim Bootssteg an und machten es und gemütlich. Kaffee gemixt mit heisser Schokolade. Tortillasfladen mit Erdnussbutter und Honig und (ranzige) Nussmischung. nach ungefähr einer Stunde traf eine weitere Person ein. Ein Schweizer aus Lausanne. Er wanderte aber nicht den Kungsleden, sondern das Gröna Band. In den letzten 6 Jahren habe er insgesamt 17000 km gewandert. Wie unterhielten uns während der ganzen Wartezeit, wobei wir ihm einen Kaffee und er uns einen Teebeutel offerierte. Gemeinsam begaben wir uns zum Bootssteg. 
14.20 Uhr, kein Boot. 14.45 Uhr, kein Boot. Wir rufen also erneut an. Die Frau nimmt ab und reagiert etwas überrascht, dass das Boot nicht da ist und gibt an, den Bootsführer anzurufen und sich wieder zu melden. Als sie zurückruft erklärt sie, dass er geglaubt habe, es kämen Leute von Norden her und einfach angenommen habe, dass diese nicht gekommen seien. In 15 Minuten sei er da. Kurz darauf saust ein Boot mit extremer Geschwindigkeit über de See auf uns zu. Darin sitzt Björn, ein unglaublich netter Mann, der auch etwas Deutsch spricht, da er es in der Schule gelernt hatte. Es war ihm garnicht recht, uns vergessen zu haben und wollte uns dafür die gesamte Lagune zeigen. Er hatte während der ganzen fahrt kein Halstuch am und der Kragen seines Hemdes geöffnet, während uns ein eiskalter Wind entgegen wehte. Ich hätte fix sofort eine „Halscheri“ gehabt. 
Abfahrt richtung Sarek. Ein eiskalter Wind wehte uns entgegen. 
Kalt aber glücklich. 
Ein Teil der Lagune ist so seicht, dass man, würde man ins Wasser langen, den Boden berühren könnte. Ausserdem wächst Gras (links) aus dem Boden. Der Bootsführer berührte mit dem Paddel der Boden, wodurch „Luftblasen“ aus dem Boden hervorquellten. Methangas. Dieses wird unter anderem in grossen Mengen im Baikalsee in Russland gespeichert, jedoch löst sich aufgrund der steigenden Temperaturen immer mehr Methangas vom Boden, was die Erderwärmung vorantreibt. No bueno. 
Die offerierte Lagunen-Bootsrundfahrt änderte sich leicht, als der Schweizer aus Lausanne sich erkundigte, ob Björn ihm weiter oben zu einem Wanderwegstart fahren könne. Dies bestätigte der Bootsführer, wobei er ihm dies kostenlos anbot. Wir durften auch mitfahren und sahen viel von der Lagune. Wunderschön. 
Am Schluss fuhr er uns fast bis zur STF-Hütte. Wir mussten lediglich noch einen Hügel hoch. Dort angekommen war die Rezeption geschlossen (zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr). Ich habe eine junge deutsche Frau angesprochen, um das WLan Passwort zu erhalten, weil ich es nirgends gesehen habe. Sie hat mir gesagt, dass es nur für Gäste der Hütte sei, sie sich ihres aber auch erschnorrt habe. Nachdem sie es mir gegeben hatte, erklärte sie mir, dass die Hütte voll ausgebucht sei und man draussen Zelten müsse. Für den nächsten Tag gebe es eine Warteliste, welche ab Morgen 8.00 Uhr gefüllt werde. Als die Rezeption wieder geöffnet hatte, bestätigte die Rezeptionistin alles vorgenannte. Auf Nachfrage gab sie an, dass noch ein Tisch für das Nachtessen offen sei, welchen wir sogleich reservierten. Was wir nicht bereut haben. Im Gegensatz zu Ammarnäs war das Essen unglaublich gut. Ich nahm wieder den Fisch, weil das Vegimenü Pilzrisotto war. 

Dieses Essen hat uns so glücklich gemacht!!

Über uns
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